Stromsparen mit Abschaltautomatik

(Foto: kug)
(Foto: kug)

Automatisch Strom sparen

Ein Interview mit Siddharth Prakash (Ökoinstitut)

 

 

 

 

 

 

 

Frage: Sie sagen, man könne viel Energie sparen, wenn man auf den Stand-by-Betrieb verzichtet.

Antwort: Das ist richtig. In den großen Computer-Zeitschriften wie Computerbild und ct-Magazin sind zusätzliche Studien aufgeführt. Die Ersparniszahlen schwanken, zeigen aber alle in die gleiche Richtung. Wir können gesichert sagen, dass sich Steckerleisten mit Abschaltautomatik insgesamt volkswirtschaftlich lohnen.

 

Frage: Wirkt sich der Gebrauch diese Master/Slave-Steckdose negativ auf die Lebensdauer der Geräte aus, da diese immer wieder an- und ausgeschaltet werden?

Antwort: Dazu sind mir keine Studien bekannt. Eines ist zu bedenken: Bei Tintenstrahldruckern sollten die Steckerleisten nur dann eingesetzt werden, wenn das Gerät nach Wiedereinschalten nicht jedes Mal einen automatischen Reinigungslauf startet. Einige Drucker sind so konstruiert, dass sie nach Wiedereinschalten einen automatischen Reinigungslauf starten. Das verbraucht jedes Mal Tinte. Die Kosten für den erhöhten Tintenverbrauch können die Kosteneinsparungen durch den geringeren Stromverbrauch deutlich übertreffen. Also sollte man Tintenstrahldrucker zuerst über den Geräteschalter ausschalten – nur so wandert der Druckkopf in die Parkposition, in der am wenigsten Tinte eintrocknet.

 

Frage: Lohnt sich der Einsatz einer Master-Slave-Steckerleiste im Vergleich zu den Reparaturkosten für einen Drucker finanziell?

Antwort: Unsere Konsumentenanalyse hat gezeigt, dass die Endkonsumenten selten die billigen Elektro- und Elektronikprodukten zur Reparatur bringen. Sie geben lieber ein wenig Geld mehr aus und kaufen sich ein neues Produkt. Außerdem sind die Kosten für die Reparatur oft genau so teuer oder übertreffen die Anschaffung eines neuen Geräts.

 

Frage: Wie lässt sich beurteilen, ob diese Steckdosenleisten ein ernsthaftes Mittel gegen den Klimawandel sind?

Antwort: Da würde ich an Ihrer Stelle die Einsparpotenziale, die auf Seiten 22 und 23 des PROSA-Berichts gezeigt werden, mit der Anzahl der Haus-halte in Deutschland multiplizieren. Laut Statistischem Bundesamt Deutschland (www.destatis.de) gibt es zurzeit 40,1 Millionen Haushalte. Als angehende Kaufleute könnt ihr sicher gut rechnen. Da kommen schon einige Gigawatt Stromersparnis zusammen.

 

Frage: Können diese Steckdosen Standard in Deutschland werden?

Antwort: Das wäre wünschenswert. Allerdings sind die automatischen Steckerleisten immer noch zu wenig bekannt. Mit dem Blauen Engel für automatische Steckerleisten soll dieses Ziel erreicht werden.

 

Frage: Gibt es noch weitere Einsatzgebiete des Master/Slave-Verfahrens?

Antwort: Eingesetzt wird das Master-Slave-Verfahren zum Beispiel:

- bei Steckdosenleisten auf Strom

- bei einem Bussystem, z. B. ATA/ATAPI, bei den Feldbussen (Profibus, BITBUS, AS-I etc.) als Zugriffsverfahren, siehe ausführlich: Bus Maste-ring

- bei einem Computernetzwerk

- bei speziellen Formen logischer Schaltnetzwerke wie Flipflops

- bei Blitzlichtgeräten, wobei über das Lichtsignal ein oder mehrere entfernte Blitzgeräte ausgelöst werden

- bei der Bluetooth-Technologie, s. Piconet in der Kommunikationstechnik

 

Danke für das Gespräch Herr Prakasch.