Gruppe vier: Grünes Marketing oder Etikettenschwindel

Foto: kug
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Zum Drucken braucht man Papier. Was lässt sich hier sparen? Zur Herstellung von einer Din-A4-Seite werden 10 Liter Trinkwasser verbraucht, elektrische Energie ist notwendig und die Entsorgung kostet nochmals Ressourcen. Was ist konkret im Büro und zu Hause zu tun, will man Geld sparen und Gutes für die Umwelt tun?

Greenwashing - Grünfärberei für Premiumprodukte

Zum Hintergrund: Ökosiegel, Sozialzertifikate und Selbstverpflichtungen der Wirtschaft garantieren oft nur Minimalstandards. Für Verbraucher sind die Kriterien ohnehin kaum nachvollziehbar. Es ist ein Wildwuchs der Qualitätssiegel entstanden. Es gibt 1.000 verschiedene Qualitäts- und Herkunftszeichen. Der Blaue Engel ist weltweit das älteste Umweltlabel. Doch es ist keine Unbedenklichkeitsbescheinigung -  Produkte sind nur weniger belastet.

 

Als Greenwashing werden Werbekampagnen oder PR-Aktionen verstanden, die uns vermitteln sollen, es wird besonders umweltfreundlich oder ethisch korrekt gearbeitet. Wie ernst sind diese Werbeblasen zu nehmen? Es gibt viele schwarze Schafe in der Wirtschaft. So ist das DLG-Siegel wenig aussagekräftig. Was taugen Ökosiegel oder CRS-Programme? Zu Corporate Social Responsipility (CRS) - der freiwilligen Selbstverpflichtung - hatte sich auch der Öl-Multi BP verpflichtet und dann doch über Monate den Golf von Mexiko verseucht? Ist es bei Druckpapier anders?  

Energieeffizienz hat auch etwas mit nachhaltiger Forstwirtschaft zu tun. Wie glaubwürdig und ehrlich gemeint sind Umweltsiegel? Gibt es Unterschiede bei den Prüfsiegeln und wenn ja, wo liegen diese? Dazu hat diese Gruppe gearbeitet.

 

Wie kann man sich helfen? Verbraucherinitiativen stellen regelmäßig aktualisierte Listen mit Siegeln ins Internet.

Energie-Spartipps ohne Grünes Mäntelchen

Hind El Hasnaoui, Darko Jaksic, Jaqueline Peters, Jasmin Simon, Marcus Zeller

Der Trend zu Bio ist unübersehbar. In den Supermärkten lassen sich immer mehr Bio-Produkte finden, Textilien werden mit Pflanzenfarbstoffen gefärbt, Spielzeug ist als ökologisch und unschädlich für Kinder deklariert. Das sieht gefällig aus und ist eine Wohltat für Allergiker. Gerne schaut man nach einem Auto, welches wenig Sprit braucht und den Geldbeutel schont.

 

Drucktechniken sind heute umweltschonender, Kopierpapier trägt ein Umweltsiegel und muss nicht teurer sein. Doch sind "Bio", das Umweltlabel "Blauer Engel" oder Lebensmitteln mit DLG-Gütezeichen glaubwürdig? Oder ist das gar nur ein Versuch, uns Verbrauchern mit dem schlechten Gewissen Geld aus der Tasche zu ziehen? Mit dieser Fragen befasst sich diese Arbeitsgruppe.

(Videos: al)

Situation: Wir erstellen ein Buch über unser Projekt. Sollen wir dieses Zuhause oder in der Schule vervielfältigen.

Wir haben uns so viel Mühe gegeben und erwägen einen professionellen Druckauftrag in einer Druckerei. Wovon hängt die Entscheidung ab? Wie lassen sich das professionelle Drucken in einer Druckerei und das Drucken Zuhause vergleichen? Woran lässt sich das beurteilen und messen? Dazu haben wir uns ein Beispiel für einen Druckauftrag überlegt und einen Angebotsvergleich erstellt, wie wir es in der Schule gelernt haben. Doch sehen sie selber auf den Folgeseiten.

 

Nicht allein der Preis zählt

Zu den Kriterien für die Erteilung eines Auftrages zählt nicht nur der Preis. Diese Erkenntnis gehört zu den Klassikern des Berufsschulunterrichts. Neben der Qualität ist es für eine Firma wichtig, dass sie schnell Ersatzteile bekommt, weil sonst die Produktion stockt. Daher sind Herstellungsort und Herkunftsland wichtig. Soweit dazu. Allgemein heißt es im Geschäftsleben, es ist auf Garantieregelung, Kulanz, Service, Wartung, Verbrauchskosten, und Lieferzeiten und Lieferbedingungen zu achten. Auf unser Beispiel bezogen sind es vor allem Beratung, Papierqualität und Umweltgesichtspunkte. Schließlich erstellen wir zum ersten Mal ein Buch und wollen ein vor-zeigbares Werk vorlegen.

 

Billig gekauft, aber teuer bezahlt - Marketing-Strategie geht nicht auf

Dass billig nicht gleich gut sein muss, haben viele von uns selbst erfahren. Auch lernten wir im Unterricht die „Kodak-Strategie“ kennen – billige Kameras, aber teuere Filme. Leidvoll berichten einige von uns von ihren Erfah-rungen mit Billig-Druckern. Vor einiger Zeit gab es beim Discounter Aldi billige Drucker zu kaufen. Sobald aber die Tinte leer ist, wird es teuer. Beim Lexmark-Besuch erfahren wir, dass diese Firmenstrategie nicht erfolgreich war und gescheitert ist. Die Verbraucher wenden sich nach solchen Erfah-rungen enttäuscht von der Marke ab. Der Druckerhersteller Lexmark revidierte seine Marketing-Strategie mit den Billigdruckern und propagiert heu-te das Konzept: Clever drucken. Was ist aber davon zu halten?

 

Überall sind Drucker zu finden

Produktionsdrucker werden überall benötigt. Sie fehlen weder in der Großbäckerei, noch Fleischereibetrieb oder im Maschinenbau und bei Herstellung von Autos, Möbeln oder Schiffen. Sei lassen sich in Uhren oder Zeitungen finden. Mal müssen Dokumente der Arbeitsvorbereitung, mal Etiketten für Rohstoffe, mal Auftragspapiere und mal Lieferschein, Rechnung, Mahnungen gedruckt werden. Teilweise einfarbig, teilweise mit Barcode.

 

Auf den Einsatzbereich kommt es an

Wenn wir Hausaufgaben zu erledigen oder kurz mal ein Konzept erstellen, reicht ein Billigdrucker. Bei unserem Projekt geht es aber um einen Vierfarbausdruck. Es liegt auf der Hand, dass eine Druckerei eine weitaus bessere Qualität hinsichtlich Papier, Farbpalette und Bindung bieten kann als der heimische Drucker. Vielleicht ist das vorliegende Erstlingswerk für viele von uns das einzige in unserem privaten oder beruflichen Leben? Auch kommen die vielen Farbfotos besser im Profidruck zur Geltung.

 

Hinzu kommt, dass die Druckerei wesentlich schneller, für uns sorgloser und Zeit sparender drucken kann als der heimische Drucker. Neben diesen Vorteilen einer professionellen Bearbeitung in einem kürzeren Zeitraum sind auch Einwände zu prüfen. Schließlich kostet das Ganze seinen Preis, den wir kalkulieren müssen. Lohnt sich der Profidruck erst ab einer größeren Auflage? Sollen wir Print-on-demand – Druck auf Abruf - probieren? So, oder so ähnliche Überlegungen werden im Geschäftsleben angestellt. Wir wollen es daher genauer wissen und rechnerisch prüfen.

 

Etwas Mathematik

Unseren Druckauftrag über zunächst 100 Projektbücher wollen wir rechnerisch mittels Angebotsvergleich und unter Berücksichtigung verschiedener Alternativen kaufmännisch und sachlich prüfen. Es kommt uns nicht allein auf das Geld an, sondern wir haben auf das Projekt bezogen eine Reihe von Kriterien und Ansprüchen zu beachten. Doch zunächst berichten wir über die Besichtigung einer Druckerei. Dann geht es um Papierqualitäten und erst dann um den Preisvergleich. An dieser Stelle möchten wir auf ein weiteres Produkt verweisen, welches in der vorliegenden Printversion nicht gezeigt werden kann. Wir haben über die Gruppenarbeit zwei Videos gedreht und in youtube eingestellt.